Der Salto aus 4000 Metern.



Vanessa on Tour.
Mein ganzes Leben lang wollte ich schon einen Fallschirmsprung hinter mich bringen. Im Prater wird mir zwar von jeder blöden Bahn schlecht, aber aus 4000 Metern aus dem Helikopter zu springen, muss ich mir ja einbilden. Und wenn schon denn schon, daher gleich mal im Ausland. Immerhin ist man im Ausland immer lebensmüde, oder? Da schmeißt man auch das Geld beim Fenster raus, oder wie viel nehmt ihr für ein paar Tage Urlaub mit? 400€ für zwei Tage Spring Break, da kann ich mich gleich aus dem Flugzeug schmeißen, ist fast dasselbe. Find ich halt. Und günstiger.


Er freut sich wirklich.

Sprachbarrieren – egal.

Da "freue" ich mich noch.
Ungarisch kann ich nicht. Also wirklich kein Wort – außer mittlerweile Köszönöm (Rechtschreibfehler tun mir wirklich leid – not). Wo spring ich also besser aus dem Helikopter als in Ungarn. Weltklasse. Gebt mir den Wisch, wo draufsteht, dass ich für mich selbst hafte und welche Gefahren damit verbunden sind, ich versteh kein Wort. Gottseidank. Unterschrift gesetzt. Los geht’s.

Zeichensprache kann ich nicht.

Dran geschnallt an den Tandem-Lehrer soll ich mich oben rauswerfen. Klar. Ich selbst springe eh nie. Am Flug hinauf erklärt er mir irgendwelche Zeichen, die er mir geben wird und ich versteh nix. Ich will nur Fallschirm springen. Hauptsache, der Fallschirm geht auf, den Rest merk ich mir eh nicht. Der Helikopter ist hinten offen, damit man realisiert, was man da eigentlich tut. Aber ehrlich, ich war so voller Adrenalin, dass ich auch vor einem anderen Abgrund hätte stehen können und mich reingestürzt hätte wie Fran Fine („Die Nanny“) auf den Wühltisch im Schlussverkauf. Lautes „WOHOOOO“ inklusive. Bin ja ein Woo-Girl. Zumindest nach ein paar Spritzern. Darf man betrunken Fallschirm springen? Naja, egal.


 

Langer Rede, kurzer Sinn – ich habe natürlich ein Video gemacht und zeige es euch auch.


Geplatztes Tromelfell und ein halber Kotzanfall.

Überlebt. Oder so.
Wie es war? Geil. So dem Balatonsee entgegen zu fallen und sein Leben nicht zu packen. Es ist mit dem Fallschirmspringen wie beim Tätowieren. Man vergisst den Schmerz. Ich dachte zumindest, mein Trommelfell ist explodiert – ob das normal ist? Könnte ich ungarisch, wüsste ich es vielleicht. Aber auch egal. Oben habe ich nicht einmal Zeit gehabt, mich anzuscheißen, aber nach dem Öffnen des Fallschirms wollte ich kotzen. Wieso? Weil der Lehrer dachte, Kreise zu fliegen ist super lustig. Fand ich nicht so.
Naja, immerhin kann ich sagen, ich habe einen Salto aus dem Flugzeug gemacht. Das Geld war’s wert.

Ajde Brudis,
eure Vanessa

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